Das bezaubernde Vorzimmer (Teil 4)

Das bezaubernde Vorzimmer (Teil 4)

Platti Lorenz
von Platti Lorenz
21. Juli 2025
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Eine wallende Woge aus tannengrünen Stoffbahnen schwappte herein und zog die Eingangstür mit überra­schender Agilität und Behändigkeit hinter sich ins Schloss.

„Ahä a ...“, schrie die dicke Frau, als sie völlig uner­wartet vom Tresen zurückschrak und mich samt mei­ner losen Dokumente in der freien Hand mit sich auf ihre Seite riss. – Vor Schreck hatte sie vergessen, ihren Griff von meinen Arm zu lösen.

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„Renja, ich bin's nur“, sagte die Stimme einer jun­gen Frau kurz nach meiner unsanften Landung auf dem Fußboden. Wie es sich zeigte, bot der Re­zep­tions­tresen seinem Personal doch reichlich mehr Platz, als der gewöhn­liche Besucher vermutet hätte.

„Renja?“, wiederholte ich, während ich mich, meine Zettel umklammernd, an der Theke nach oben zog. „Ist das dein Name?“ Ich schenkte der voluminösen Hausherrin ein wissendes Grinsen.

Sie sah gezielt an mir vorbei, hinüber zu dem flat­tern­den Stoffwesen.

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„Erren, ich habe Kundschaft“, sprach sie halb flüs­ternd, halb schreiend.

„Oh“, sagten die Tuchbahnen. Sie hatten sich inzwi­schen beruhigt und hingen nun träge an einem sehr dünnen Gestell herab. Dann langten ein paar spin­del­dürre Arme aus den Stofflagen heraus und scho­ben einen Teil des dichten Gewebes nach hinten.

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Der Kopf einer jungen Frau kam zum Vorschein. Im Unter­schied zur Herrin dieses Hauses schien diese kaum ein Gramm Fett am Leib zu haben. Es war gewisser­maßen bewundernswert, wie dieses dürre Ding es schaffte, sich unter dem Gewicht des schweren Stoffs auf den Beinen zu halten.

„Es tut mir leid, Renja“, sagte sie nervös. „Ich wollte nicht stören. Ist alles in Ordnung? Du siehst so blass aus. Was ist mit dir?“ Erren wandte sich zu mir. „Was ist mit ihr?“

„Nur die übliche Furcht vor dem Ernstfall“, seufzte Renja.

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Die junge Frau flatterte zum Tresen und ergriff mit ihren knochigen Fingern die dicklichen Hände der besorgten Empfangsdame.

„Keine Sorge, du kannst dich beruhigen, Renja“, sprach sie hastig. „Der heutige Vorfall beim Peryptoli­then war nur ein falscher Alarm. Lediglich ein verirrter Reisender, nichts weiter.“

„Ach ja?“ Renja klang nicht ernstlich erleichtert.

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Nach einem Moment des allgemeinen Schweigens sah sie mich an. Sie musterte mich. „Ein verirrter Reisen­der, sagst du?“

Ich musterte zurück, nur war ich weniger bei der Sache, als ich es besser hätte sein sollen. Denn mir fielen just in dem Moment einige hell leuchtende Paralle­len zwischen diesem Gerücht über einen Vor­fall und meinem heutigen Spaziergang in der Stadt auf ... – Meinten die etwa, dass ich ...?

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„Du weißt Bescheid!“, ertappte Renja mich bei ge­nau diesem Gedankengang.

Ich neigte den Kopf leicht zur Seite und hob meine Brauen.

„Du. – Du weißt weit mehr als nur Bescheid!“, zischte sie anklagend.

Ihre dunklen Augen verschmä­lerten sich zu einem Paar glühender Koh­len, die zwi­schen dem düsteren Lidstrich loderten.

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„Er?“, mischte sich Erren ein – sofort bereit erbost zu werden.

Renja machte eine manische Geste, bei der sie ihre Arme ausladend bewegte und das Gesicht schmerz­haft verzog.

„Aiden, sieh, wozu du mich getrieben hast“, jammer­te sie. „Alles nur wegen dir! Wegen deiner unge­hobelten Art! Deiner Gedankenlosigkeit! ...“

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„Ach, du meine Güte, Renja, was hat er dir ange­tan?“, sagte die junge Frau mitfühlend und schenkte mir einen giftigen Blick. „Aiden, was hast du ihr ange­tan? Ich habe sie noch nie so aufgelöst erlebt.“

Spätestens jetzt hatte ich endgültig den Faden verlo­ren. War das wieder so eine Überreaktion? – Nein, dafür war sie zu ungehalten. Sie war wohl einfach nur sauer. Oder so ähnlich ...

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„Es ist so eine Schande“, beklagte sich die beleibte Dame. „Ich habe versucht, ihn zu ...“ Sie schluckte. „... aus blanker Hysterie.“ Ihre Stimme zitterte.

Nein ...“, hauchte Erren erstaunt und legte sich be­stürzt ihre dürre Hand auf den schmalen Mund. Ihre großen und runden Augen betrachteten mich jetzt – man könnte sagen – mitleidig. Eine plötzliche Er­kennt­nis regte sich in ihrer Miene.

„Erren Kettek.“ Sie streckte mir ihre Hand zum Gruß entgegen.

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Weiter lesen: Kapitel 6 (Teil 5) | Buch 1 [Bald verfügbar]

Platti Lorenz
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Hey, Sweetie! 😊💖✨ Ich bin Platti Lorenz, Fantasy- & Science-Fiction-Autorin und Media Creator - und in genau diesem Rahmen habe ich im Herbst 2024 damit begonnen, das Stichblatt Universe (das du hier gerade erlebst und siehst) aufzubauen. Mein Ziel ist es, meine Stories und Projekte möglichst vielen wunderbaren Menschen zugänglich zu machen und das auf so vielseitige Art wie möglich. 🌈🦄🌱 In diesem Sinne: Enjoy your Journey. 🎠

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