Das hatte man davon, wenn man in einer Tasche saß ...
Ich bekam kaum mit, was geschah. Ein abgehacktes „H-he-he-he ...“. Wieder ein dunkles Knarren, das mit einem lauten Krachen abschloss. Noch mehr und noch heftigeres Geschüttel ... Bis mich endgültig jedwede Orientierung verließ.
Mir muss wohl das Bewusstsein für eine Weile abhandengekommen sein. Jedenfalls fand ich mich irgendwann in einem völlig reglosen Beutel wieder. Irrte ich mich oder spürte ich in der Tat so etwas wie festen Untergrund unter meinen Pfoten?
Und dann all dieses Taschengerümpel um mich herum ... Das eine oder andere Döschen oder Tinkturfläschen musste sich geöffnet haben, zumindest schnupperte es ziemlich stark – ja, wonach eigentlich?
Die einengende Spannung war vollkommen aus dem Stoff der Tasche gewichen, sodass es für mich nun ein Leichtes war, sie aus eigener Kraft zu verlassen. Noch etwas wackelig auf den Beinen, schob ich meinen Kopf hinaus.
Ich befand mich auf dem Bett. Vor mir saß ein ziemlich geknickter Hutmensch namens Karel auf seinem Stuhl. Im Zimmer umher lief eine sehr aufgebrachte Menschenfrau: Lafenne.
Wo war ich hier nur hingeraten? Was hatte Old Lady sich dabei gedacht?
Lafennes Worte fielen mir wieder ein. „Du wohnst doch jetzt bei Karel“, hatte sie gesagt.
Nein, wenn ich mir das alles hier so ansah, konnte das nicht sein ... Ich richtete mich auf, schob die Brust hervor und den Kopf leicht zurück.
„Ich will sofort nach Hause“, rief ich, so laut ich konnte.
Die beiden Menschen waren plötzlich still und sahen mich – ich konnte nicht in Worte fassen wie – einfach nur an.
Heute weiß ich, dass es Mitleid war.
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