Das bezaubernde Vorzimmer (Teil 3)

Das bezaubernde Vorzimmer (Teil 3)

Platti Lorenz
von Platti Lorenz
29. Juni 2025
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Ich drehte mich wieder zu ihr um, sah sie an und wandte mich erneut zum Gehen.

„Die ungehobelten Fremden müssen immer zuerst dran glauben“, ergänzte sie hastig. „Auf diese Weise beginnen so gut wie alle Geschichten in den zentralre­gierten Län­dern.“

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Obwohl ich nicht die geringste Ahnung davon hatte, wovon sie redete, und es mich nur wenig interessierte, hielt ich inne und betrachtete die Dame mit abwarten­der Höflichkeit.

„Wie ich schon sagte, es heißt, jemand sei dem Perypto­lithen zu nahe getreten. Es geht das Gerücht, man habe versucht, ihn zu zerstören“, erzählte sie heftig mit ihren fülligen Armen gestikulierend. „Schon seit Tagen redet man in Duneburg von nichts anderem. Bisher gab es nur viele kleinere Vorfälle, die sich heim­lich in der gan­zen Stadt zugetragen haben. Doch heute soll es tatsäch­lich jemand vor aller Augen ver­sucht haben.“

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„Die ganze Stadt sucht nach einem Sündenbock und der eigens dafür be­ru­fe­ne ehrenamt­liche Stadtschutz arbeitet auf Hoch­touren. Gerade ungewöhnliche Besucher sowie be­reits auffällig gewordene Bürger und Nichtsänger stehen schon durch ihre bloße Anwesenheit in der Stadt unter Ver­dacht. Alles wartet nur darauf, dass jemand von uns sich zum Reden bereit erklärt und endlich ein Sünden­bock gefunden ist.“

„Du willst sagen, wir sitzen im selben Boot“, fasste ich ihr bedeutungsschweres Geplänkel zusammen.

Die dicke Frau zuckte möglichst unschuldig mit ihren schweren Schultern.

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„Gewöhne dir einfach an, zu fragen, wenn du Hilfe brauchst“, maßregelte ich sie. „Solange ich in der Stadt bin, werde ich sehen, was ich für dich tun kann.“

„Ich wusste doch, dass du einer von den Guten bist.“ Sie lächelte verschmitzt. „Nun ja, gut für mich.“

„Erwarte nicht, dass ich den ganzen Tag auf deiner Türschwelle sitze“, betonte ich. „Wenn ich da bin und etwas passiert, bin ich da.“

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„Damit kann ich gut und gerne leben“, meinte sie erleich­tert.

Ich warf ihr einen schmalen Blick zu.

Nein, dachte ich bei mir, zu trauen war ihr bei Wei­tem nicht, aber immerhin war dies mehr als offensichtlich.

„Womit muss ich in etwa rechnen?“, fragte ich.

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„Wie meinen?“

„Du sagtest die Stadt und ihr Schutz seien hinter allen möglichen Leuten her“, sprach ich. „Wer genau ist uns auf den Fersen? Veteranen der Stadtwache? Organi­sierte Banden? Besorgte Bürger? Eine Horde Verrück­ter?“

Die einnehmende Dame überlegte kurz und nickte.

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„Letzteres“, antwortete sie. „Die meisten Bewohner von Duneburg lassen sich problemlos in diese Grup­pe einord­nen.“

„Eine große Herausforderung ist das nicht“, brumm­te ich. „Vorhin wirkten die meisten von ihnen an und für sich recht friedlich. Nicht unbedingt richtig im Kopf, aber friedlich.“

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„Oh, das sind sie auch“, bestätigte die Herrin des Hau­ses. „Würden die singenden Einwohner dieser Stadt sämtliche Nichtsänger vergraulen, gäbe es in ganz Duneburg niemanden, der die wichtigen Arbeiten erle­digt und die Wirtschaft in Gang hält.“

„Was für Arbeiten sollen das sein?“, sprach ich.

„Nun, Arbeiten eben.“

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Sie zuckte mit den Schultern. „Das Buch, so nennen es die Sänger von Duneburg, verlangt, dass vier von sieben Wochentagen aus­schließ­lich der Messe gewidmet werden. Es bleiben demnach nur drei Tage für wirtschaftliche und familiä­re Pflichten. Jedoch ist es nicht verboten, wäh­rend der Messetage Hilfskräfte zu beschäftigen. Die Duneburger und speziell die Sängergemeinde haben hierfür ein sehr ausgeklügel­tes Abgaben- und Vergü­tungssystem entwickelt. Und das funktioniert sogar, obwohl die Sänger selbst kein Geld aus ge­schäftlichen Transaktionen annehmen dür­fen ...“

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„Dieses Dauergesinge hat auch etwas damit zu tun“, schlussfolgerte ich ins Blaue.

„Eigentlich ist es mehr ein Rezitieren als Gesang“, erwiderte die beleibte Frau. „Die Duneburger Sänger versam­meln sich zur Messe um den Peryptolithen und sagen dort die Texte aus dem Buch in der Spra­che des Buches auf.“

„Die Leute in dieser Gegend haben es wohl sehr mit Büchern“, sagte ich.

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„Eigentlich nur mit einem Buch – mit dem Buch“, sprach sie. „Die Sänger sind davon regelrecht beses­sen. Haben sie erst einmal mit der Rezitation begon­nen, ist es nahezu unmöglich einen von ihnen auch nur anzusprechen.“

„Was für Dummköpfe“, raunte ich kopfschüttelnd.

Die kugelige Hand der Hausherrin ergriff über den Tresen hinweg mein Handgelenk. Als ich von dieser Geste aufsah, blickte ich in ein Paar dunkel um­tusch­te Augen, welches mich mit einem ernst zu nehmenden Drohblick bedachte.

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„Hör mal, Aiden“, sprach mich die Dame an. „So gutmü­tig die Duneburger auch sind und so besessen viele von ihnen die Zeilen des Buches aufsagen, man kann sie sehr leicht provozieren.“

Noch bevor ich die Augen verdrehen konnte, sprang hinter mir die Tür zur Straße auf.

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Weiter lesen: Kapitel 6 (Teil 4) | Buch 1 [Bald verfügbar]

Platti Lorenz
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Hey, Sweetie! 😊💖✨ Ich bin Platti Lorenz, Fantasy- & Science-Fiction-Autorin und Media Creator - und in genau diesem Rahmen habe ich im Herbst 2024 damit begonnen, das Stichblatt Universe (das du hier gerade erlebst und siehst) aufzubauen. Mein Ziel ist es, meine Stories und Projekte möglichst vielen wunderbaren Menschen zugänglich zu machen und das auf so vielseitige Art wie möglich. 🌈🦄🌱 In diesem Sinne: Enjoy your Journey. 🎠

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